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die CD "Space"
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Das Saarland ist reich an Jazz-Talenten. Das belegt einmal mehr die Band
"Parallaxe" , in der sich zwei Routiniers  - Jan Oestreich (Kontrabass),
Christian Fischer (Schlagzeug) - mit zwei jungen Musikern, Daniel Schmitz (Trompete, Flügelhorn) und Oliver Maas (Piano), zu einer schlagkräftigen Truppe verbünden. "Space" (MKW Records), das starke Debüt- (Doppel-) Album des  Experimental-Vierers, begeistert mit jenem besonderen Charisma, das qualitätsvolle Bluenotes ausstrahlen.
Eleganz und der Eindruck erstaunlicher Reife verknüpfen sich mit
sehr emotionalem jugendlichem Forscherdrang zu einem zeitlos wirkenden, modernen akustischen Jazz, der zum abendfüllenden Sich-Zurücklehnen und Eintauchen einlädt  -  und den Spannungsbogen über knapp 115 Minuten gut aufrecht hält. Sofort ins Ohr bei der im Heidelberger Tonstudio Leyh verewigten Aufnahme sticht die ungemein differenzierte Dynamik. Sie unterstreicht jenes dem Titel "Space" entsprechende Gefühl der Weite: vom wie aus weiter Ferne tönenden gespenstischen Pianissimo bis hin zum Powerplay.

Beide Facetten, lyrische nächtliche Stimmungen im Stil der 50er-Jahre ebenso wie druckvolle, mal swingend bebopige, mal moderne rockige Grooves, werden um zahlreiche Zwischentöne ergänzt, wobei wechselvolle Energien zum Tragen kommen und die Szenerie sich auflösender und bündelnder Kräfte in permanentem Fluss begriffen ist. Neben zündenden Themen und Motiven, die nach Herzenslust ausgekostet und pfiffig variiert werden, nutzen Schmitz, Maas, Oestreich und Fischer weite improvisatorische Freiräume zu feurigen, intelligent dramatisierten solistischen Ausflügen und spontanem Miteinander.          

 

Stefan Uhrmacher 

Saarbrücker Zeitung vom 04.08.2005




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